Das Niedersächsische Landeskabinett hat einen Digitalisierungsfahrplan veröffentlicht, mit dem die digitalen Potenziale in Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung gehoben werden sollen. Insgesamt geht es um 880 Millionen Euro, die in derzeit 117 Maßnahmen und Projekte gesteckt werden. Auch die Niedersachsen.next Digitalagentur spielt dabei eine Rolle. Wir sind mit der Entwicklung eines „XR CAMPUS“ als Experimentierraum für immersive Technologien beauftragt worden.

Das Ziel des Digitalisierungsfahrplans, der jetzt vom Landeskabinett veröffentlicht wurde, ist es, den Weg in die Digitalisierung für Unternehmen, Verwaltung und Gesellschaft in Niedersachsen zu ebnen. Dieses Ziel ist federführend vom Niedersächsischen Wirtschafts- und Digitalisierungsministerium mit definiert worden, denn für die Wirtschaft ist die Digitalisierung der zentrale Schlüssel für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Im Verwaltungsbereich muss dagegen der Servicegedanke im Fokus stehen. Und nicht zuletzt muss den Menschen in Niedersachsen digitale Teilhabe ermöglicht werden. Dazu gehören nicht nur schnelles Internet, sondern grundsätzliche digitale Kompetenzen für alle.

Ressortübergreifender Ansatz für mehr Lebensqualität

Digitalisierung ist eine Aufgabe für viele Bereiche. Deswegen setzt der Digitalisierungsfahrplan ressortübergreifend in weiten Teilen von Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung an. Zu den zahlreichen Maßnahmen und Projekten gehören der Ausbau der Breitbandinfrastruktur genauso wie das Erreichen der Spitzenposition im Bereich der Künstlichen Intelligenz sowie schnellere Verwaltungsverfahren durch Digitalisierung und KI-Nutzung. Niedersachsen soll wettbewerbsfähig und zukunftsfest gestaltet werden, mit einer größeren Lebensqualität für die Menschen.

Schaubild zum Digitalisierungsfahrplan angelehnt an einen Haltestellenplan im ÖPNV.
Der Niedersächsische Digitalisierungsfahrplan besteht aus fünf Leitbildern mit unterschiedlichen Schwerpunkten und derzeit 117 Maßnahmen und Projekten. Die Niedersachsen.next Digitalagentur ist mit dem „XR CAMPUS“ dabei.

Momentan umfasst der Digitalisierungsfahrplan fünf Leitbilder mit 117 Maßnahmen und Projekten, die jeweils mit klaren Budgets und Zeitplänen versehen sind. Beispielsweise geht es um das neue KI-Reallabor Osnabrück des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI), das Pilotprojekt für KI-gestützte Baugenehmigungen, ein neues Weiterbildungsstudium „Berufliche Informatik“ (BIF) für Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen oder das Digitale Dashboard Energie & Klima. Der Digitalisierungsfahrplan hat inklusive der EU- und Bundesmittel ein Gesamtvolumen von etwa 880 Millionen Euro, davon sind rund 761 Millionen Euro Landesmittel.

Digitalagentur mit „XR CAMPUS“ dabei

Die Niedersachsen.next Digitalagentur ist Teil des Digitalisierungsfahrplans. In naher Zukunft soll ein neuer „XR CAMPUS“ als Experimentierraum für immersive Technologien entstehen. Geplant sind die Erprobung von Entwicklung und Nutzung der XR-Technologien sowie Qualifizierungsmaßnahmen auf diesem Gebiet. Bereits gestartet ist die Weiterentwicklung der Digitalagentur zu einer Serviceagentur für die Wirtschaft. KMU sollen in Technologiefragen noch stärker unterstützt und bei Bedarf im eigenen Netzwerk an spezialisierte Einrichtungen weitervermittelt werden.

„Unser Anspruch ist es, ohne Ressortgrenzen alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekte einzubeziehen und damit Niedersachsen in allen relevanten Bereichen digitaler zu machen“, sagt Niedersachsens Wirtschafts- und Digitalminister Olaf Lies. „Konkrete Budgets und Umsetzungszeiträume für die einzelnen Maßnahmen machen dabei deutlich, wie das Land in den kommenden Jahren die selbst gesetzten Ziele erreichen will. Wichtig dabei ist, dass Digitalisierung nicht isoliert in einzelnen Zuständigkeiten vorangetrieben wird, sondern ganzheitlich betrachtet wird.“

Fünf Leitbilder im Digitalisierungsfahrplan verankert

Gegliedert ist der Niedersächsische Digitalisierungsfahrplan in fünf Leitbilder, die als Kompass in die digitale Zukunft bezeichnet werden:

  • Leitbild 1 – Innovative Technologien für Wirtschaft, Gesellschaft, Verwaltung und Justiz: In diesem Leitbild sind zentrale Digitalisierungsthemen wie Künstliche Intelligenz (KI), Extended Reality (XR), Robotik und Low-Code aufgeführt, die den digitalen Wandel in Niedersachsen prägen.
  • Leitbild 2 – Leistungsstarke und faire digitalisierte Wirtschaft und Wissenschaft: Hier geht es um digitale Innovationen für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft, vorangetrieben unter anderem durch Startups, digitale Wissenschaft und MINT-Fachkräfte. Mit gezielten Förderprogrammen sollen Unternehmen bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder der Prozessoptimierung unterstützt werden.
  • Leitbild 3 – Verantwortlicher souveräner Staat: Dieses Leitbild beschäftigt sich mit neuen Möglichkeiten durch moderne Verwaltungsprozesse, effiziente Serviceangebote und dem Einsatz von „Open Data“. Außerdem steht der Schutz von IT-Systemen, Daten und der informationellen Selbstbestimmung im Mittelpunkt.
  • Leitbild 4 – Digitale Teilhabe: Investitionen in digitale Infrastruktur, Bildung, Gesundheit und Kultur sind Teil dieses Leitbildes. Damit soll eine inklusive digitale Gesellschaft geschaffen werden mit einer Digitalisierung, die alle Menschen erreicht. Dazu gehören Breitbandausbau, Förderung digitaler Kompetenzen, innovative Anwendungen im Gesundheitsbereich sowie digitale Angebote in Kultur und Bildung.
  • Leitbild 5 – Nachhaltigkeit durch Digitalisierung: In diesem Leitbild geht es um die effizientere Nutzung von Ressourcen, die Entwicklung umweltfreundlicher Prozesse und die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks. Erreicht werden soll dies beispielsweise durch smarte Stromnetze und neue Mobilitätskonzepte.

Details zu den Leitbildern finden Sie online beim Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung.

Weitere Hintergründe sowie den kompletten Digitalisierungsfahrplan als Download hat die Niedersächsische Staatskanzlei bereitgestellt.

(Bild: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung)