Das Oldenburger Projekt „TeleStorch“ ist mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis 2024 ausgezeichnet worden. Das Projekt des Klinikums Oldenburg belegte in der Kategorie „Digital Health – Innovative Lösungen in der Gesundheitsversorgung“ den ersten Platz. Mit dem Preis wird die innovative Anwendung von Telemedizin und die damit verbundene revolutionäre Neugeborenenversorgung in der Weser-Ems-Region gewürdigt.
Tritt bei der Geburt eines Kindes ein medizinischer Notfall auf, kommt es auf jede Sekunde an. Die Verfügbarkeit von spezialisierter medizinischer Betreuung kann gerade in ländlichen Regionen über Leben und Tod entscheiden. Genau an diesem Punkt kommt der „TeleStorch“ zum Einsatz: Das Projekt des Klinikums Oldenburg nutzt die Vorteile der Telemedizin, um rund um die Uhr eine virtuelle Beratung durch Fachleute für Kinder- und Jugendmedizin anzubieten.
Digitale Brücke zwischen Geburtskliniken und Uniklinik
Als Herzstück des Projekts wird die digitale Brücke bezeichnet, die zwischen den Geburtskliniken in der Region und der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Oldenburg geschlagen wird. Die Übertragung von Vitaldaten und Videoaufnahmen erfolgt in Echtzeit, sodass pädiatrisches Fachpersonal ohne Verzögerung in die Versorgung eingebunden werden kann. Dies spart nicht nur Zeit, sondern vermeidet auch die unnötige Verlegung von Neugeborenen sowie die Trennung von Familien nach der Geburt. Die kleinen Patientinnen und Patienten bleiben bei ihren Eltern und werden gleichzeitig optimal versorgt.
„Mit dem TeleStorch schaffen wir eine Verbindung zwischen spezialisierten Zentren und Geburtskliniken vor Ort. Dadurch bringen wir universitäres Know-how direkt in die Fläche und verbessern die Versorgung nachhaltig“, betont Prof. Axel Heep, Klinikdirektor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Oldenburg. „Der TeleStorch ist ein Beispiel für die Innovationskraft, die wir als Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Oldenburg einsetzen. Wir möchten die Versorgung unserer kleinsten Patienten auch in abgelegenen Gebieten sicherstellen. Die Telemedizin ermöglicht es uns, in kritischen Momenten schnell und gezielt zu helfen.“
Verbesserung der Neonatologie in Niedersachsen
Die Auszeichnung mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis 2024 macht deutlich, dass das Projekt „TeleStorch“ das Potenzial hat, die Neonatologie in Niedersachsen nachhaltig zu verändern. Es zeigt das Potenzial digitaler Technologien bei der Optimierung bestehender Versorgungswege und bei der Etablierung neuer Standards für eine moderne Gesundheitsversorgung.
Der Niedersächsische Gesundheitspreis ist kürzlich in Hannover bereits zum 14. Mal verliehen worden. Die Auszeichnung wird von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V. (LVG & AFS) in Kooperation mit dem Niedersächsischen Gesundheitsministerium, dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), der AOK Niedersachsen sowie der Apothekerkammer Niedersachsen vorgenommen.
Neben der Kategorie „Digital Health“ haben weitere Leuchtturmprojekte in den Kategorien „Aktiv für Gesundheit und Klima“ sowie „Gesundheitsberufe attraktiv gestalten“ Preise bekommen. Dort gewannen in diesem Jahr die Projekte „Hot’n’HaPy – Aktionsplan zur Hitzeprävention“ sowie „Care HaPy“ (beides Gesundheitsregion Hameln-Pyrmont). Der Preis ist mit 5.000 Euro pro Kategorie dotiert.
Quellen und weitere Infos: Klinikum Oldenburg, Niedersächsisches Gesundheitsministerium, Niedersächsischer Gesundheitspreis
(Titelbild: christianabella/Pixabay)
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