Bei der für das Jahr 2024 letzten Ausgabe von „Technologie & Croissant“ haben wir uns intensiv mit diversen Aspekten rund um eSports beschäftigt. Es wurde herausgestellt, welche Chancen Gaming für Unternehmen bereithält, wie sich im eSport Hobby und Beruf verbinden lassen und in welchen Gaming-Bereichen Frauen vertreten sind. Als eindrucksvolle Kulisse diente das Videospielmuseum HI-SCORE in Hannover.

eSport ist mehr als nur „Spielerei“. Das wurde mehr als deutlich bei der Dezember-Ausgabe unseres Frühstücksformats „Technologie & Croissant“, bei dem wir uns mit dem Thema „eSport für den Mittelstand“ beschäftigten. Rund 50 Teilnehmende hatten sich im Videospielmuseum HI-SCORE in Hannover eingefunden, um zu erfahren, wie und welche Aspekte aus dem eSport für Unternehmen von Nutzen sein können.

Gaming oder Ausbildung? Heute geht beides

Zur Begrüßung hieß Digitalagentur-Themenmanager Georg Redekop die Anwesenden willkommen. Vor zwanzig Jahren habe er sich noch zwischen Gaming und Ausbildung entscheiden müssen, schilderte er. Heute sei er positiv überrascht, dass offenbar beides gleichzeitig möglich sei. HI-SCORE-Geschäftsführer Marko Silbermann gab anschließend einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Videospielmuseums, in dem mehr als 100 Exponate ausgestellt seien, darunter jede Konsole, die jemals hergestellt wurde.

Frauen im Gaming

Regine Silbermann, Gamerin und ebenfalls HI-SCORE-Geschäftsführerin, rückte in ihrem Impulsvortrag das Bild von Frauen in der Gamingbranche ins rechte Licht. Frauen seien zu bescheiden und würden sich nicht so gut verkaufen. Frauen seien überall im Gaming zu finden, allerdings weniger in den öffentlichkeitswirksamen Spielen der eSport-Szene. „Es gibt viele technikaffine Frauen, die möchten aber nicht so laut sein“, sagte sie. „Wer Frauen fördern will, muss Gaming als Ganzes in den Blick nehmen und nicht nur die eSports.“

Im Hinblick auf Jobchancen machte sie deutlich, dass mit Gamerinnen und Gamern anders umgegangen werden müsse. „Das Computerkind muss verstanden werden.“ Soll heißen: Unternehmen müssten die Motivation der Mitarbeitenden herausfinden und sie dann darin aufgehen lassen. Menschen aus der Gaming-Szene seien kluge Leute, die sich in etwas „reinnerden“ können.

Wertvolle Keyskills für jedes Unternehmen

Mit eSports im Beruf beschäftigte sich auch Anika Wolter. Die Gamerin und League-of-Legends-Casterin benannte als Gaming-Keyskills unter anderem Teamfähigkeit, Stressresistenz, Kreativität, Anpassungsfähigkeit und Technikaffinität. Von diesen Fähigkeiten könne eigentlich jedes Unternehmen profitieren und einen technikbegeisterten Gamer beispielsweise als Social-Media-Manager einstellen.

Denkbar sei auch, dass Unternehmen eigene eSport-Teams gründeten und auf diese Weise ihre Mitarbeitenden auf diesem Gebiet förderten. Wolter machte sich dafür stark, dass eSport genauso bewertet wird wie klassischer Sport, beispielsweise wenn es darum gehe, für ein wichtiges Spiel von der Arbeit freigestellt zu werden. eSport im Lebenslauf dürfe nicht negativ bewertet werden.

eSport-Betriebsliga für Niedersachsen

Martin Nolte, Referent für Digitalisierung im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, gab einen Einblick in die Gründung einer eSport-Betriebsliga für Niedersachsen und erklärte, warum sich das Ministerium dafür einsetzte. Über ein eigenes Team, das öffentlichkeitswirksam an Turnieren teilnehme, könne eSport für ein Unternehmen zum Wirtschaftsfaktor werden.

Abgerundet wurde dieser Vormittag mit einer Führung durch das Erlebnismuseum und einer Zeitreise durch die vergangenen 67 Jahre der Gaming-Geschichte. Die nächste Ausgabe von „Technologie & Croissant“ ist für den 18.2.2025 in Lüneburg geplant.

(Bilder: Niedersachsen.next Digitalagentur)