Am Montag, 10.5.2021, eröffnete die von Volkswagen initiierte IT-Schule „42 Wolfsburg“. Mithilfe der neuen Bildungsstätte will sich der Autokonzern gut ausgebildete Fachkräfte in diesem Bereich sichern. Mit zunächst 170 internationalen Studierenden im Alter von 18 bis 57 Jahren startet nun der erste Jahrgang. Für das kommende Jahr sind bereits über dreimal so viele Teilnehmende geplant.
„42 Wolfsburg“ ist eine private, gemeinnützige und gebührenfreie Schule, die IT-Fachkräfte ausbildet. Träger der Einrichtung ist der gleichnamige Verein. Zusammen mit „42 Heilbronn“ handelt es sich um die ersten beiden deutschen Standorte der ursprünglich in Paris gegründeten Schule. „42 Wolfsburg“ wird unter anderem von Google, Microsoft, Porsche sowie mittelständischen Unternehmen der „ReDI School of Digital Integration“ für Geflüchtete unterstützt. Ex-Google-Manager Max Senges leitet die Talentschmiede für IT-Ingenieure in Niedersachsen.
Schule mit außergewöhnlichem Lernkonzept
Das Konzept hinter „42 Wolfsburg“ ist ungewöhnlich und neu: Es gibt keinen „Frontalunterricht“ mit Vorlesungen und Seminaren. Formale Schul- und Studienabschlüssen stellen keine Zulassungsvoraussetzung dar, Altersbeschränkungen existieren nicht. Starten darf, wer sich zuvor bei einem Logik-Test und einem mehrwöchigen Trainingslager bewährt hat. Statt normaler Aus- und Weiterbildung setzt die Programmierschule auf eigenverantwortliches Erschließen von Projekten in Lerngruppen. Schulleiter Senger erklärt: „Ich bilde niemanden aus. Ich möchte vielmehr bewirken, dass die Studierenden den richtigen Mindset selbst entwickeln, um Probleme zu lösen.“
Fachkräfte gesucht
Die Schule liegt mit ihrem Schwerpunkt deutlich im Trend. Der Bedarf an ausgebildeten IT-Fachkräften in Deutschland war in der Corona-Krise laut Digitalverband mit über 86.000 unbesetzten Stellen unvermindert hoch. Fachkräfte werden gesucht und auch VW erhofft sich die Gewinnung zusätzlichen Personals – auch von außerhalb Deutschlands. Bei der Eröffnung betont der Bundesminister für Arbeit und Sozial Wolfgang-Hubertus Heil: „Viele Ausbildungsangebote werden digitaler. Hier haben auch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie eine Entwicklung in Gang gesetzt, die fortentwickelt werden muss.“
(Bild: geralt/pixabay)
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