„Die Digitalisierung gefährdet vor allem Jobs von Frauen“, so titelte ein Artikel, der am 20.1.2018 in der Onlineversion des Magazins Spiegel erschien. 494 Kilometer weiter südwestlich erschien am selben Tag ein ähnlicher Artikel in der Frankfurter Allgemeinen mit dem Titel „Computer kosten vor allem Männer ihre Stellen“. Jetzt könnte man sich natürlich fragen, wer sich von wem hat inspirieren lassen. Ob die Frankfurter dachten: „Die Spiegel-Leute machen was mit Frauen, da müssen wir unbedingt was mit Männern machen“, oder ob es genau andersherum war – wir werden es wahrscheinlich nie erfahren.

In Wahrheit ist das jedoch auch nicht die entscheidende Frage. Weitaus entscheidender ist doch, ob es tatsächlich so kommt, wie von manchen Medien dargestellt. Oder ist vielleicht alles nur halb so wild? Spätestens seit der Einführung des Begriffs „Industrie 4.0“ auf der Hannover Messe am 14.4.2013 wissen wir, dass da etwas in der Luft liegt. Wir wissen auch, dass wir die Produktivität und Effizienz unserer Anlagen mit Hilfe der Automatisierung und Digitalisierung weiter steigern können. Doch bei dem Thema „Digitale Arbeit“ stehen wir teilweise – ganze zwei Jahre nach Erscheinen der beiden Schlagzeilen – immer noch wie der Ochs vorm Berg. Wir wissen nicht, wie wir dieses komplexe Thema für uns greifbar und handhabbar machen sollen.

Wo fängt man an?

 

Symbolbild Straße Richtung Horizont mit aufgemaltem Schriftzug "Start"
Selbstreflexion hilft dabei das Ziel zu erkennen. Denn liegt das Ziel außer Sicht, kann es schwer werden den richtigen Startpunkt zu finden. (Bild: geralt/pixabay)

 

Die Fragestellung, die uns in der Digitalagentur Niedersachsen in diesem Zusammenhang immer wieder begegnet, ist: Wo fängt man an? Und genau dieser Fragestellung widmet sich dieser Beitrag. Den unterschiedlichen Veranstaltungen, Begegnungen und Gesprächen mit Unternehmen und Multiplikatoren konnten wir entnehmen, dass diejenigen, die sich erfolgreich auf den Weg gemacht haben oder bereits auf dem Weg sind, im Wesentlichen eine große Gemeinsamkeit haben: Sie sind reflektiert. Natürlich existieren noch andere Faktoren, die sich von Branche zu Branche unterscheiden, aber diese Gemeinsamkeit sticht heraus wie keine andere.

Unternehmen, die das Thema „Digitale Arbeit“ für sich greifbar machen konnten, haben sich vorher die Zeit zum Reflektieren genommen. Das ist natürlich nicht immer einfach, da man im Tagesgeschäft oftmals mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist. Doch, und hier nehmen wir nicht zu viel vorweg, es lohnt sich!

Früher oder später werden sich dem alle stellen müssen. Die einen freiwillig und weil sie sich bereits jetzt die Zeit genommen haben und die anderen gezwungenermaßen, weil die Luft zum Überlegen zu dünn geworden ist. Die Frage lautet also: Zu welcher Gruppe gehören Sie? Wie hätten Sie es gerne? Die notwendigen Schritte sind alles andere als kompliziert. Man muss sie einfach nur mit Leben füllen. Also: Wo fängt man an?

Was wollen Sie erreichen?

Wie bei allem anderen auch – und sie werden es sicherlich aus Ihrem Unternehmensalltag kennen – fängt alles bei der Ermittlung des Bedarfs an. Welchen Bedarf haben Ihre Mitarbeiter? Was ist es, das sie tagtäglich beschäftigt? Und wie können Ihre Mitarbeiter und wie kann Ihr Unternehmen dem Bedarf Ihrer Kunden zukünftig am besten gerecht werden? Das ist der erste Schritt.

Im Grunde sind die Antworten auf diese Fragen nichts anderes als Ziele, die es zukünftig zu erreichen gilt, wenn Sie die Digitalisierung für sich meistern möchten. Um die unterschiedlichen Bedarfe zu ermitteln, muss man jedoch handeln. Man muss die unterschiedlichen Stakeholder (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten etc.) an einen Tisch bringen. Ohne den Input der Betroffenen geht es einfach nicht. Und dann? Dann kommt das eigentlich Spannende.

 

Man schaut auf Whiteboard mit vielen Zetteln und Diagrammen
Den Blick fürs Wesentliche schärfen: Es ist wichtig zu wissen, was die Mitarbeiter tagtäglich beschäftigt und wo ihre Bedarfe liegen. (Bild: StartupStockPhotos/pixabay )

 

Und Action!

Jetzt starten Sie in die Umsetzung– oder wie ich sage „in Action“. Vielleicht kennen Sie ja den Film „Over the Top“ aus dem Jahr 1987 mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle. Stallone spielt den einsamen Trucker Lincoln Hawk, der mit Wettbewerben im Armdrücken etwas Geld dazuverdient. Beim Armdrücken ist es am Anfang oftmals so, dass scheinbar kaum etwas passiert. Die Kontrahenten hängen sich voll rein und schenken sich gegenseitig keinen einzigen Millimeter. Doch irgendwann stellen sich die ersten Ermüdungserscheinungen ein und dann geht es für denjenigen mit der größten Ermüdung umso schneller in Richtung Tischplatte.

Im Grunde ist es mit der digitalen Arbeit nicht anders: Am Anfang werden Sie und Ihre Mitarbeiter unglaublich in Action sein, ohne dass sich merklich etwas tut. Sie werden vielleicht die eine oder andere Veranstaltung besuchen, sich mit dem einen oder anderen Unternehmer oder Experten austauschen und das ein oder andere Konzept entwickeln, das in die Umsetzung kommt. Und irgendwann werden Sie merken, dass Sie langsam, aber sicher die Oberhand über das Thema gewinnen und Ihre Maßnahmen greifen.

Learning by doing

Und noch etwas anderes wird passieren: Sie und Ihre Mitarbeiter beginnen, bei all der Action digitale Kompetenzen zu entwickeln. Was nicht weiter verwunderlich ist, da sich die Dinge entwickeln, wenn man sich mit Ihnen beschäftigt. So haben Sie als Kind Fahrradfahren gelernt. So haben Sie Ihren Beruf erlernt. Und so werden Sie auch die Digitalisierung für sich meistern.

Unser Angebot an Sie

Und wenn Sie dann doch noch das Gefühl haben, dass Sie externe Unterstützung benötigen, so möchten wir Sie dazu einladen, einfach auf uns zuzukommen. Wir als Digitalagentur Niedersachsen sind für Sie in Niedersachsen und auch bundesweit unterwegs und stehen Ihnen mit unserem Netzwerk aus Wirtschaftsförderern, Multiplikatoren, Fördereinrichtungen, Kammern, Politik und Unternehmen zur Seite und begleiten Sie gerne mit unserem geballten Wissen rund um die Digitalisierung der Arbeit.

Alle wichtigen Informationen finden Sie auf unserer Themenseite “Digitale Arbeitswelt”.

 

(Bild: geralt/pixabay, rawpixel/pixabay)