Eine Kugel greifen, sie beiseitelegen und direkt im Anschluss eine Metalplatte aufheben – klingt erstmal ganz einfach! Für die menschliche Hand ist der Umgang mit Objekten verschiedener Form und Beschaffenheit kein Problem. Für Roboter und automatisierte Greifer entsteht an dieser Stelle eine Hürde, die meist nur durch den Wechsel des Greifwerkzeugs überwunden werden kann. Das wiederrum bedeutet unter Umständen Stillstand für den gesamten Prozess, in den der Greifer eingebunden ist.
Abhilfe schafft die FORMHAND Automation GmbH. Für ihren Wissenstransfer in die wirtschaftliche Praxis erhielten Dr. Christian Löchte, Holger Kunz und Kirsten Büchler jetzt den mit 10.000 Euro dotierten Technologietransferpreis der IHK Braunschweig.
Die FORMHAND-Technologie
Bereits während ihres Studiums an der Technischen Universität Braunschweig verfolgten Löchte und Kunz die Idee, mit einem möglichst geringen Aufwand unterschiedlichste Gegenstände ergreifen, anheben und positionieren zu können und entwickelten Greifer für Industrieroboter, die flexibel, anpassungsfähig und universell einsetzbar sind. 2012 konnten sie schließlich das erste Grundpatent der Formhand-Technologie anmelden.
Die Formhand-Greifer nutzen den Effekt, den wir von vakuumverpacktem gemahlenem Kaffee kennen: Im Normalzustand ist er leicht fließend, einem Unterdruck ausgesetzt aber hart und stabil. Die Greifer bestehen aus einem granulatgefüllten, flexiblen Kissen, das sich durch Absaugen der Luft an die zu greifende Form anpasst und so am Gegenstand fixiert ist. So können Gegenstände unterschiedlicher Form und Beschaffenheit Wechsel des Greifers aufgenommen und bewegt werden.
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