Im Rahmen der „Important Project of Common European Interest“- Förderung hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) am 5.7.2021 die „Bekanntmachung des Interessenbekundungsverfahrens zur geplanten Förderung im Bereich Cloud und Edge Infrastruktur und Services“ veröffentlicht. Die Einreichungsfrist der Interessenbekundung ist der 30.8.2021. Eine Informationsveranstaltung findet dazu am 22.7.2021 statt.

Der Markt für Cloud-Dienstleistungen wird derzeit von wenigen großen außereuropäischen Unternehmen dominiert. Insgesamt fehlen die Skalierbarkeit, Interoperabilität und Transparenz von Angeboten. Das schadet nicht nur dem Wettbewerb, sondern verhindert auch, dass die hohen Innovationspotenziale der europäischen Wirtschaft voll genutzt werden können. Die Anforderungen der europäischen Industrie an eine Cloudinfrastruktur steigen stetig. In einer gemeinsamen Erklärung vom 15.10.2020 haben daher alle 27 EU-Mitgliedsstaaten dargelegt, dass Daten in der Cloud künftig nach europäischen Regeln und Standards verarbeitet werden sollen. Seit Anfang dieses Jahres wird deshalb zielstrebig ein weiteres „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) zum Aufbau der nächsten Generation von Cloud-Infrastrukturen und Services in Europa (IPCEI-CIS) entwickelt. Deutschland und Frankreich koordinieren den Prozess gemeinsam. Elf Mitgliedsstaaten haben sich inzwischen angeschlossen. Das strategische Ziel der IPCEI-Förderung ist es, die schnelle Skalierung und Interoperabilität einer Cloud- und Edge-Infrastruktur im industriellen Maßstab zu erlangen.

Zweistufiges Förderverfahren

Am 5.7.2021 hat das BMWi einen Aufruf zur Beteiligung am IPCEI-CIS bekannt gegeben. Darin heißt es, dass das Förderverfahren zweistufig gestaltet ist, bestehend aus dem nationalen Interessenbekundungsverfahren und einem anschließenden Matchmaking-Prozess auf europäischer Ebene, der Ende September beginnen soll. Um ihr Interesse an der Förderung zu bekunden, können Antragstellende bis zum 30.8.2021 ihre kurze, aber dennoch vollständige Vorhabenskizze per E-Mail (ipcei-cis@bmwi.bund.de) einreichen. Daraus wählt das BMWi Unternehmen oder Verbünde aus, die am EU-Matchmaking-Verfahren teilnehmen dürfen. Es liegen bestimmte Auswahlkriterien zugrunde, die in der Bekanntmachung nachgelesen werden können. Unter anderem müssen die Gesamtinvestitionskosten des Antragstellenden oder des beantragenden Verbunds mindestens 10 Millionen Euro betragen.

Insgesamt wird erwartet, dass für die IPCEI-Förderung ein hoher einstelliger Milliardenbetrag aus öffentlichen und privaten Mitteln in Europa investiert wird. Deutschland hat 750 Millionen Euro aus den Mitteln des Europäischen Wiederaufbaufonds beantragt.

Online-Informationsveranstaltung zu IPCEI-CIS

Zu Vorbereitung des offiziellen Matchmakings für das IPCEI-CIS lädt die slowenische EU-Ratspräsidentschaft zu einer ersten unverbindlichen Online-Netzwerkveranstaltung am 22.7.2021 von 10-16 Uhr ein. Es werden sowohl allgemeine Informationen zum Projekt und zum geplanten Matchmaking-Prozess vermittelt als auch erste Projektideen mit anderen Unternehmen diskutiert. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird das BMWi das deutsche Kontingent nach Kriterien auswählen. Sollte Ihrerseits also Interesse an der Veranstaltung bestehen, haben Sie bis 9.7.2021 die Möglichkeit, Ihre Motivation für eine Teilnahme per E-Mail (ipcei-cis@bmwi.bund.de) mitzuteilen. Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier.

Bei Interesse und weiteren Fragen zu IPCEI-CIS können Sie sich gerne bei uns, der Digitalagentur Niedersachsen, melden (digitalagentur@nds.de).

(Quelle: BMWi | Header: pixabay/Tumisu)