Betrachtet man die Gewinn- und Verlustrechnung von Unternehmen, dann stellt man fest, dass der wichtigste Wert, den ein Unternehmen hat, und alles, was damit zusammenhängt, unter dem Punkt Personalkosten geführt wird. Dabei sind es gerade die Menschen, die alles im Unternehmen am Laufen halten und letztlich zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Wie kann das also ein Kostenfaktor sein?

Einer, der es besser macht, ist dm-Gründer Götz Werner. Er sagt: „Von Personalkosten zu sprechen, ist widersinnig. Mitarbeiter sind kein Kostenfaktor!“ Oder der verstorbene Gründer und langjährige CEO von Southwest Airlines Herb Kelleher: „We have a People Department. That´s what it deals with. So don´t call it Human Resources.“

Diese Aussagen von Führungskräften, die in ihrer jeweiligen Branche den Takt angeben beziehungsweise angaben, machen deutlich, was es zukünftig braucht, wenn Unternehmen Transformationen jeglicher Art erfolgreich meistern wollen. Es braucht eine ganz andere Perspektive auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Unternehmen. Eben nicht als Kostenfaktor, sondern als das Kapital-Investment Nummer eins, das ein Unternehmen tätigen kann.

Das ist eine Perspektive, die motiviert und sinnstiftend ist und die letztlich dazu führt, dass Menschen über sich hinauswachsen. Wovon nur jedes Unternehmen profitieren kann. Hier sind sich alle führenden Expertinnen und Experten sowie Unternehmenslenkerinnen und -lenker einig. Egal welche Veranstaltung man zu den diversen Megatrends und Transformationen des 21. Jahrhunderts besucht, der Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt der Mensch. Ganz gleich wie gut oder schlecht die Ausgangssituation auch sein mag.

“Training, Training and more Training”

Vogelperspektive auf einen Marinesoldaten, der über das Deck eines Schiffes geht.
Training und Weiterbildung motivieren. Das findet nicht nur Anwendung bei der U.S. Navy, sondern kann auch auf eine Marketingagentur umgemünzt werden. (Bild: Guy Kawasaki/Pexels)

Beim Überfall der Japaner auf Pearl Harbor war die U.S. Navy hoffnungslos unvorbereitet. Nach diesem traumatisierenden Ereignis entwickelte der damalige Commander in Chief der Pazifikflotte Admiral Chester Nimitz eine Art Mantra für die schwierigen Wochen, die damals vor der U.S. Pazifikflotte lagen: „Training, TRAINING and M-O-R-E T-R-A-I-N-I-N-G.“

Laut Nimitz war das Training der Soldaten das Einzige, was der Pazifikflotte in den ersten Wochen nach Pearl Harbor blieb, nachdem der Großteil ihrer Schiffe schwer beschädigt war oder auf dem Grund des Hafens lag. Mit anderen Worten investierte die U.S. Navy massiv in ihr wichtigstes Asset: Die Frauen und Männer, die alles am Laufen hielten.

Und was für die U.S. Navy in einer derart schwierigen Ausgangssituation galt, das gilt auch für eine zehnköpfige Marketingagentur oder ein 25-köpfiges IT-Systemhaus oder einen mittelständischen Maschinenbauer mit 100 Beschäftigten oder, oder, oder.

Personal gut ausbilden und gut behandeln

Eine Maschine der Virgin Airlines in der Luft vor blauem Himmel.
Gründer von Airlines haben es irgendwie drauf, wenn es um den fortschrittlichen Umgang mit Mitarbeitenden geht, so auch Virgin-Boss Richard Branson. (Bild: robertwaghorn/Pixabay)

Das Erfolgsrezept für Führungskräfte könnte so lauten:

Vorbereitung + Gelegenheit = ungeahnte Ergebnisse

Drogerieriese dm ist gemessen am Umsatz die größte deutsche Drogeriemarktkette und hat in Sachen Personal, Nachhaltigkeit und Kundenorientierung neue Maßstäbe gesetzt, die weit über die Branchengrenzen reichen. Southwest Airlines ist die profitabelste und größte Fluggesellschaft der Welt (2019 mit 163,6 Millionen Passagieren). Herb Kellehers Mantra: Employees first. Und die U.S.-Pazifikflotte erlangte ihre Stärke wieder und wuchs über sich hinaus.

Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Richard Branson: „Train people well enough so they can leave, treat them well enough so they don´t want to.“ Er wird es wohl wissen. Sie auch? Was tun Sie dafür?

(Titelbild: fauxels/Pexels)