Am 29.06.2020 wurde im Rahmen der „Digitalagent(o)ur Niedersachsen 2.0“ auch das Thema Low Code aufgegriffen. Als Experten waren Herr Torsten Bethke, Geschäftsführer der micronex GmbH, und Herr Christof Langer, Geschäftsführer der Allisa UG, dabei.
Low Code ist ein zumindest begrifflich noch nicht sehr bekannter Ansatz der Softwareentwicklung. Anstelle von umfangreicher, händischer Erstellung von Software-Quelltext wird bei der Low Code-Entwicklung – wie der Name schon andeutet – nur wenig Code geschrieben. Sogenannte Low-Code-Plattformen, die es von verschiedenen Anbietern für unterschiedliche Anwendungsschwerpunkte gibt, ermöglichen eine einfache Umsetzung der Programmierung mithilfe von grafischen Benutzeroberflächen. So sollen Mitarbeiter*innen auch ohne umfangreiche Programmierkenntnisse nach kurzer Einweisung befähigt werden, mit der Plattform zu arbeiten und Prozesse, Aufgaben und eigene Software zu erstellen. Der Nutzen? Die einfache Umsetzung zielt darauf ab, Zeit und Kosten zu sparen, sodass der Return on Investment (ROI) schnell erreicht wird. Dass neuartige Ansätze der Prozessmodelierung, wie die patentierte SONAL-Methodik, notwendig sind, erläuterte Herr Langer als Low-Code-Experte.
Chancen auch für den Mittelstand
Dass der Low-Code-Ansatz auch großes Potenzial für den Mittelstand hat, bestätigte im Rahmen unseres Online-Formats der Geschäftsführer der micronex GmbH, Torsten Bethke. Nach anfänglicher Skepsis konnte ihn der Ansatz schnell überzeugen. Die Einführung der Low-Code-Software des Entwicklungspartners Innovista ermöglichte es dem Unternehmen, innerhalb eines Zeitraums von sieben Monaten das Ziel der papierlosen Produktion nahezu zu erreichen. Bestandteile der Umsetzung waren unter anderem die Entwicklung eines digitalen Informationsmanagements durch ein Kommunikationsmedium, das Datenverlust verhindert, die dauerhafte Übersicht über den aktuellen Produktionsprozess sowie die Implementierung von benutzer- und prozessbezogenen Arbeitsplätzen mit Fehler- und Ausschussmeldefunktion. Diese Ziele konnten bei gleichzeitiger Entlastung der Mitarbeiter, Verbesserung im Bereich des Qualitätsmanagements und der Qualitätssicherung sowie der Verbesserung der Kundenschnittstelle, mit der individualisierten Low-Code-Anwendung erreicht werden. Zusammenfassend hielt Herr Bethke dabei fest, dass er andere Unternehmer*innen allgemein ermutigen möchte, sich dem Thema Digitalisierung offen gegenüber aufzustellen und Neues auszuprobieren. Wichtig sei dabei jedoch immer, die Mitarbeiter*innen einzubeziehen und in den Transformationsprozess mitzunehmen.
(Bild: 200degree/pixabay)
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