Am 5.12.2022 fand zum zwölften Mal die digitale Preisverleihung des Niedersächsischen Gesundheitspreises statt. Die Auszeichnung verhilft kreativen und praktikablen Ansätzen zur Lösung aktueller Herausforderungen im Gesundheitswesen zu mehr Sichtbarkeit und belohnt das große Engagement der Bewerber/-innen.

Der Niedersächsische Gesundheitspreis wird jährlich vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Bauen, Verkehr und Digitalisierung, der AOK Niedersachsen, der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der Apothekerkammer Niedersachsen vergeben. Unter der Schirmherrschaft von Ministerin Daniela Behrens wurden von einer fachkundigen Jury aus insgesamt 49 Bewerbungen die folgenden drei Projekte ausgewählt:

  • Zurück zum gesunden Alltag: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stärken
  • Sonderehrung „Herzensangelegenheit“
  • eHealth: Digitale Technologien für mehr Gesundheit

Fit fürs Leben – Guter Schulstart durch frühe Prävention in Stadt und Landkreis Göttingen

Dr. Jörg Berling (Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen) übergab zum letzten Mal in seinem Amt als Vorstandsvorsitzender und Laudator die Prämie in der ersten Preiskategorie „Zurück zum gesunden Alltag: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stärken“ an das Projekt „Fit fürs Leben – Guter Schulstart durch frühe Prävention in Stadt und Landkreis Göttingen“. Das Projektteam des Fachdienstes Kinder- und Jugendgesundheit der Stadt Göttingen (Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Göttingen) verfolgt das Ziel, allen Kindern Chancengleichheit beim Schuleintritt zu gewähren und richtet sich mit bedarfsorientierten gesundheitsfördernden Maßnahmen, insbesondere an Kinder aus sozial schwachen Familien. Das Projekt rückt nicht nur die Bedürfnisse der Kinder, sondern auch der Familien und pädagogischen Fachkräfte in den Fokus und konnte im Pandemieverlauf bisher rund 860 Kindern aus 16 Kitas Zuversicht schenken.

Die Preisträger/-innen des Niedersächsischen Gesundheitspreises 2022 posieren für ein Gruppenfoto mit Gesundheitsministerin Daniela Behrens (Bild: Lars Kaletta)
Die Preisträger/-innen des Niedersächsischen Gesundheitspreises 2022 zusammen mit den Vertreter/-innen der ausrichtenden Institutionen und der Schirmherrin der Auszeichnung, Gesundheitsministerin Daniela Behrens (re.) (Bild: Lars Kaletta)

Geschwisterkinder Netzwerk – Die Farbenzauber Geschwister

Aufgrund der geringen Anzahl an eingegangenen Bewerbungen für die Kategorie „Gender und Gesundheit: Angebote in der Gesundheitsversorgung und -förderung gendersensibel gestalten“ und aufgrund der Tatsache, dass die beworbenen Projekte die Kriterien-Hürde in der Bewertung durch die Jury nicht überwinden konnten, konnte die ursprüngliche Preiskategorie in diesem Jahr nicht vergeben werden. Stattdessen wurde ein Sonderpreis der Jury für ein weiteres Projekt aus Preiskategorie 1 prämiert.

Die Sonderehrung „Herzensangelegenheiten“ wurde durch Jan Seeger (AOK Niedersachsen) für das Projekt „Geschwisterkinder Netzwerk – Die Farbenzauber Geschwister“ vergeben. Durch die Pandemie war das Projektteam zunächst zu Untätigkeit verdonnert und hat allen Widrigkeiten zum Trotz – unter Einhaltung geltender Hygienevorschriften – Lösungen gefunden, ein gestaffeltes Unterstützungsangebot für Geschwister von beeinträchtigten Kindern zu schaffen. In einem geschützten und freien Raum fördert die Projektarbeit mit den Kindern ein gesundes Heranwachsen der Geschwister und sorgt für Entlastung innerhalb von Familien mit beeinträchtigten Kindern. Die Prämie sichert den Fortbestand des Projektes, welches aus Fördermitteln getragen wird, für ein weiteres Jahr.

HEDI – Schwangerenversorgung digital unterstützt und koordiniert

In seiner Laudatio für die dritte Preiskategorie „eHealth: Digitale Technologien für mehr Gesundheit“ erweiterte Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, zunächst die Perspektive auf das Thema eHealth. eHealth zahlt mit der Bereitstellung von Gesundheitsdienstleistungen und Informationen direkt auf die Gesundheitsversorgung ein. Die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen setzt mit dem Projekt „HEDI – Schwangerenversorgung digital unterstützt und koordiniert“ im Bereich des digitalen Gesundheitsmanagements an und konnte sich in der dritten Preiskategorie durchsetzen. Über einen datenschutzkonformen, validierten Messengerdienst stellt das Projekt eine einfach zugängliche, mehrsprachige Brücke zwischen Schwangeren und jungen Familien, Hebammen, Ärzt/-innen sowie Beratungsstellen in der Region her. Das Kommunikationstool wurde in Partnerschaft mit der aidminutes GmbH und dem Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) e.V. konzipiert und leistet einen echten Mehrwert für den sicheren Wissensaustausch rund um die Schwangerschaft.

„Wir brauchen viele kluge Ideen, um in einem Flächenland wie Niedersachsen die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen.“

(Daniela Behrens, Niedersächsische Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung)

Auch im kommenden Jahr wird der Niedersächsische Gesundheitspreis an Verbände, Institutionen, Initiativen, Unternehmen und Fachleute verliehen, die Lösungen zur Überbrückung von Schwächen in der Gesundheitsversorgung und -förderung in Niedersachsen finden.