Eine Zukunftsvision der Industrie 4.0 ist es, hochdynamische Wertschöpfungsnetzwerke der Industrieproduktion zu bilden, um durch Datentransparenz und Vernetzung agil und effizient auf Marktveränderungen und Lieferkettenstörungen reagieren zu können. Längst noch nicht umgesetzt, hat die aktuelle Coronakrise den Bedarf gezeigt, die Flexibilität in Lieferketten deutlich zu erhöhen. Dies eröffnet eine ganz neue Herangehensweise, Industrieproduktion als mehrteilige Dienstleistung zu begreifen. Daraus ergeben sich Potenziale für neue, smarte Dienstleistungen, einerseits zur Verknüpfung der Produktionsakteure und anderseits zur Unterstützung einzelner Akteure. Data Analytics, KI und Optimierung sind hierbei die Schlagworte.

Diese Vision der zukünftigen Industrieproduktion möchten wir mit Ihnen diskutieren und planen dies auch als ein Schwerpunktthema in einer unserer kommenden Veranstaltung im Herbst. Erste Ideen, Ansätze und Schritte in diese Richtung aus der Praxis möchten wir Ihnen aber jetzt schon vorstellen. Den Auftakt macht Olaf Dostalek von Omega Tools aus Ritterhude.

Herr Dostalek, können Sie Ihr Unternehmen Omega Tools kurz beschreiben?

Die Omega-Tools ist 2017 mit dem Gedanken gegründet worden, spezielle Werkzeuge für den Kunden im Windkraftsektor zu entwickeln und zu bauen. Ende 2018 haben wir uns dazu entschlossen, mit der Automatisierung ein weiteres Standbein aufzubauen. Dazu haben wir uns personelle Verstärkung in puncto Konstruktion im Anlagenbau sowie Roboterprogrammierung und -service geholt. Für die Firmen KUKA und Fanuc sind wir seit Beginn Systempartner beziehungsweise Systemintegrator und pflegen zu diesen Herstellern ein sehr enges Verhältnis.

Sie bieten ja schon heute mit der Umsetzung von Automatisierung in den Betrieben eine spezifische Dienstleistung an. Muss das immer vor Ort sein oder kann es auch ein Service sein, automatisierte Prozesse außerhalb der Fabrik des Kunden anzubieten?

Sehr gute Frage! In unserer modernen, 500 Quadratmeter großen Fertigungshalle in Ritterhude bei Bremen stehen unter anderem diverse KUKA-Roboter. Sie werden als Demo- und Trainingsroboter genutzt, aber auch für die Fertigung von Kleinserien.

Würde sich dies für den Mittelstand lohnen, im Vergleich zu sonst notwendigen, eigenen Investitionen?

Auf jeden Fall! Eine Investition in Automatisierung unterliegt immer sehr vielen Kriterien und wird oftmals vom Unternehmer, aber auch vom Mitarbeiter argwöhnisch beäugt. Diese Investition muss langfristig vom Unternehmen betrachtet werden. Wir bieten mit unseren eigenen Robotern und dem Jobshop-Gedanken einen guten Mittelweg. Die Vorteile: keine Anschaffungskosten, kein Stillstand in der Produktion, weil Neu-Maschinen eingebunden werden müssen, keine Mitarbeiterschulung, größtmögliche Flexibilität bei der Herstellung, relativ kleine Mengen produzierbar und die Profis, also wir von Omega Tools, kümmern uns um Aufrüstung und Durchführung.

Wie wird dies bei Ihnen derzeit konkret umgesetzt? Welche Anlagen stehen zur Verfügung?

Dieses Themenfeld ist, genau wie die Produkte und Wünsche der Kunden, sehr groß. Unter anderem können wir derzeit Schweißen, Pick and Place sowie Montage anbieten. Hierbei ist selbstverständlich die Stückzahl maßgeblich. Abhängig von den Kundenwünschen ist bei uns fast alles möglich. Uns stehen fünf Roboter in unterschiedlichen Größen zur Verfügung, die mit Gewichten von bis zu 220 Kilogramm arbeiten können. Nötige Werkzeuge müssen für die spezielle Anwendung vorab entwickelt oder konstruiert werden.

 

Haben Sie Interesse an weiteren Informationen zu Omega Tools? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns von der Digitalagentur Niedersachsen oder direkt mit Herrn Dostalek unter info@omega-tools.com auf.

 

(Bild: Omega Tools/Montage)