Vier Forschende von der Leibniz Universität Hannover und vom ZDIN haben ein Paper zum Thema Künstliche Intelligenz in der Energiewirtschaft veröffentlicht, das zuvor bereits auf einer Konferenz in Panama präsentiert worden war. Die Arbeit ist nun kostenlos online erhältlich. Ein passendes Poster zu diesem Thema gibt es auch.

Was sind kritische Erfolgsfaktoren für das Design von KI-basierten und intelligenten Energielösungen? Um diese Frage zu adressieren, hat ein niedersächsisches Forschungsteam bestehend aus Jana Gerlach, Sarah K. Lier, Paul Hoppe und Prof. Michael H. Breitner in einem Ansatz der gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik zehn kritische Erfolgsfaktoren mit 31 Unterkategorien identifiziert. Die Forschenden sind am Institut für Wirtschaftsinformatik der Leibniz Universität Hannover tätig. Gerlach und Lier forschen darüber hinaus im Zukunftslabor Energie am Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN).

Für das Paper wurden sowohl wissenschaftliche Artikel und Experteninterviews als auch KI-Programmierprojekte von Studierenden am Institut für Wirtschaftsinformatik der Leibniz Universität Hannover untersucht und analysiert. Die Ergebnisse wurden bei der 29. Americas Conference on Information Systems (AMCIS) in Panama unter dem Titel „Critical Success Factors for AI-driven Smart Energy Services” angenommen und werden in Kürze veröffentlicht. Ein Preprint steht bei Research Gate auf Anfrage zur Verfügung.

Fokus auf ethischer und erklärbarer KI

Poster der Leibniz Universität Hannover zum Thema Künstliche Intelligenz im Energiesektor.
Das Poster wurde anlässlich des Tages der Energieforschung des Forschungszentrums Energie 2050 erstellt.

Auf Basis der Forschungsergebnisse wurde anlässlich des Tages der Energieforschung des Forschungszentrums Energie 2050 (LiFE 2050) der Leibniz Universität Hannover von den Autorinnen und Autoren ein Poster zu KI im Energiesektor entworfen und vorgestellt. Hierbei wurde der Fokus insbesondere auf ethische und erklärbare KI im Energiesektor gelegt, welcher unter anderem Datenschutz, Verständlichkeit, saubere Daten und Datenqualität, Effizienz sowie der Einbezug von Interessengruppen wie Nutzende, Entwicklerinnen und Entwickler, Geschäftsführerende und die Kundschaft beinhaltet.

KI ist keine Wunderwaffe

Die Kernbotschaft sei, so die Forschenden, dass KI nicht als Wunderwaffe oder Zauberstab für alle Fragestellungen angesehen werden könne. Des Weiteren müssten wichtige Faktoren bei der Implementierung von KI in Energielösungen beachtet werden, wie beispielsweise Datenschutz, Zugang zu ausreichend Daten, Interoperabilität, Verständlichkeit sowie die Integration von Fachleuten und Programmierenden.

Umfassender Katalog mit Handlungsempfehlungen

Die Ergebnisse sind für Expertinnen und Experten sowohl der Energiewirtschaft, als auch anderer Sektoren vorgesehen. Durch die Kombination von Ergebnissen und Erkenntnissen aus Literatur, Expertenbefragungen (Geschäftsführung von KI-Startups im Energiebereich) und Programmierprojekten wird ein umfassender Katalog mit Faktoren und Handlungsempfehlungen, die bei oder vor der Implementierung von KI beachtet werden müssen, geboten.

Das Paper „Critical Success Factors for AI-driven Smart Energy Services” steht online bei Research Gate zur Verfügung.

(Bild: Pixabay/Pexels)