Ich liebe es, in den Urlaub zu fahren. Zwei bis dreimal im Jahr packt mich und meine Familie die Reiselust. Dann wird es Zeit, wieder einmal rauszukommen aus dem Alltag, um neue Orte, Landschaften, Kulturen und Menschen kennenzulernen. Um sich so richtig schön gehen zu lassen, aber auch, um neue Impulse aufzunehmen. Daher habe ich seit 2014 ein persönliches Highlight etabliert. Dieses Highlight genieße ich immer dann, wenn wir im deutschsprachigen Raum verreisen. Und es nennt sich Shoppertainment: Video-Shopping als Entertainment.
Im Urlaub lasse ich die Tage am liebsten ruhig angehen. Beim Fernsehsender DMAX schaue ich mir vormittags gerne die Verkaufssendungen an. Das liegt zum einen daran, dass ich seit 2014 keine klassischen Fernsehsender mehr schaue, sondern nur noch streame. Und zum anderen freue ich mich darauf, weil es eine tolle Gelegenheit ist, um mein Wissen in den Bereichen Marketing und Verkauf aufzufrischen. Denn wenn man den Sendungen aufmerksam folgt, stellt man fest, dass sie immer denselben Aufbau haben. Einen Aufbau, der verkauft.
Bedürfnis, Lösung, Rabatt
Zunächst wird ein dringendes Bedürfnis adressiert, zum Beispiel endlich mal schlank und sportlich werden. Anschließend wird die Lösung für dieses Bedürfnis präsentiert, in diesem Fall vielleicht ein neuartiges Sportgerät oder eine Ernährungskur, ergänzt um Testimonials von Leuten, die das Produkt bereits nutzen. Dann bedient man sich zahlreicher Marketing- und Verkaufsmethoden, die zum Zugreifen animieren sollen wie Rabatt, Upgrade und Verknappung (ein zeitlich und/oder mengenmäßig begrenztes Angebot). Und schließlich der Call to Action. Innerhalb von zehn bis 15 Minuten erhält man einen kostenlosen Marketing- und Verkaufscrashkurs und wird dabei auch noch bestens unterhalten. Ab und zu werden ältere Verkaufsvideos gesendet, die einen gewissen Nostalgie-Touch haben. Das sind meine Lieblingsvideos.
Heute, im 21. Jahrhundert, hat sich nicht sonderlich viel an Marketing und Verkauf geändert. Der Aufbau der Kampagnen ist immer noch derselbe:
- Bedürfnis adressieren
- Lösung präsentieren
- Testimonials einbauen
- Rabatt einbauen
- Upgrade gewähren
- Verknappen
- Call to Action
Was sich jedoch geändert hat, sind die Medien, mit denen die Kampagnen ausgeliefert werden:
- Aus Briefpost wurde E-Mail.
- Aus Network Marketing wurde digitales soziales Network.
- Aus Fernseher wurde YouTube.
- Aus Radio wurde Podcast.
- Aus Zeitung wurde Blog.
Wer nicht digital ist, findet nicht statt
So sehr ich das Shoppertainment auf DMAX auch liebe, lautet meine Message an dieser Stelle: Wer heute im digitalen Raum nicht präsent ist, der findet bei den Kunden nicht statt. Es sind Basics, ich weiß. Aber es sind die Basics, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Oder in dem Fall über den Verkauf. Und das Tolle ist, dass die digitalen Medien zu Grenzkosten von null zu haben sind. Es sind keine aufwendigen Fernsehproduktionen nötig, man kann einfach loslegen. Darüber hinaus erwischt man die Kunden dort, wo sie gerade sind. Was ich mir beim Vormittags-Shoppertainment auf DMAX nicht so recht vorstellen kann. Auf jeden Fall werden dort nicht die Berufstätigen angesprochen, die auf ihren Beachbody für den Strand zuarbeiten wollen.
(Titelbild: Helena Lopes/Pexels)
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