Die zweite Veranstaltung unserer Reihe „Technologie & Croissant” fand am 22.8.2023 in Hannover statt. In Kooperation mit dem APITs Lab ging es um das Thema „Gamification”. In zwei spannenden Impulsvorträgen wurde den Teilnehmenden der Einsatz von und das Lernen mit immersiven Technologien sowie die Potenziale des spielerischen Arbeitens nähergebracht.

Virtual Reality gilt als Zukunftstechnologie mit großem Potenzial, auch für die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern. Umso erfreulicher war es, dass die Multi Media Berufsbildenden Schulen (MMBbS) in Hannover ihre Türen für unsere Veranstaltungsreihe öffneten und Gastgeber für das Thema „Gamification – Digitale Spielräume für Innovationen“ waren.

Virtual Reality demokratisieren

Der erste Impuls „Ganz schön VRECH – XR in Schule und Ausbildung“ von Tim Mittelstaedt (Koordinator für Digitalisierung und Projektleiter VRECH, Region Hannover) veranschaulichte, dass der Einsatz von Virtual Reality (VR) und das Lernen mit immersiven Technologien auf unterschiedlichen Leveln stattfinden kann, aber stets individuell an den Zweck sowie die Nutzerinnen und Nutzer angepasst sein sollte. Was VR so besonders macht, ist das Thema Immersion. Auch wenn unter den Nutzerinnen und Nutzern das Bewusstsein besteht, dass die Anwendung in einem geschützten Raum stattfindet, löst Immersion (also das Eintauchen) im Unterbewusstsein echte Emotionen aus. Gleichzeitig lässt das Erleben in virtuellen Welten Fehler zu, weshalb sich immersive Technologien besonders gut eigenen, um unsichere und risikoreiche Abläufe wie beispielsweise beim Polizeitraining zu wiederholen. Auch klassische Unternehmensprozesse wie Warenannahme und Wareneingang können mit VR durchlaufen, spielerisch erlernt und verbessert werden.

Technisch wird zwischen 360-Grad-Videos (3DOF = 3 dimensions of freedom) und „richtigem“ VR (6DOF = 6 dimensions of freedom) unterschieden. Standalone und hybride Brillen sind besonders für den Lehrbetrieb interessant und konnten während der Veranstaltung im VRECH, dem Virtual Reality Education Center, ausprobiert werden. Man könne „der Fantasie freien Lauf lassen, denn die echte Welt ist eh die langweiligste“, sagte Tim Mittelstaedt dazu.

„Bleibt spielerisch!“

Der Impuls „Spielend leicht zu Business-Innovationen: Der revolutionäre Einfluss von Gamification“ von Solopreneurin und Gamification Designerin Jasmin Karatas motivierte dazu, Gamification in den Arbeitsalltag zu integrieren und im Team spielerischer zu bleiben. Häufig seien sich Anwenderinnen und Anwender von Gamification gar nicht bewusst, dass sie sich in einem spielerischen Kontext befinden, so die Expertin. Es sei aber der Kontext, der den Unterschied mache. Gamification ziele heruntergebrochen auf die Verhaltensänderung und Motivationssteigerung ab und könne für Unternehmen gleich in mehreren Aspekten Vorteile bieten.

Ein sehr einfaches Integrationsbeispiel kann der Einsatz von sogenannten „Kudo-Karten“ sein. Durch die Verwendung von Stickern wird die Visualität erhöht und es können mehr Emotionen transportiert werden, wodurch Feedback schneller fassbar wird.

Mit Spielen Teams stärken und Zusammenarbeit fördern

Spiele wie „Escape Games“ können Menschen und Teams im Arbeitsalltag zusammenführen und die Zusammenarbeit fördern, was eine Voraussetzung für den Erfolg agiler Firmen ist. Derartige Spiele können aber auch genutzt werden, um Defizite im Team sichtbar zu machen, Fördermaßnahmen auszuwählen und Workshops zur Verbesserung zu gestalten. Das „Testen und Verbessern“ ist nicht nur bei der Spielentwicklung wichtig, sondern auch in Unternehmen.

Spielerisches Arbeiten kann die Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ein neues Level heben. Zudem können durch Spielmechaniken einzigartige digitale Kundenerlebnisse erschaffen werden. Indem ein Produkt beispielsweise durch die Verbesserung von Kunden-Apps zu einem Erlebnis gemacht wird, erhöht sich sowohl die Exklusivität des Produktes als auch die Loyalität der Kundinnen und Kunden. Im Vordergrund sollte dabei nicht die Frage stehen, welche Anwendung funktioniert, sondern welche Emotion erlebt werden soll.

Die nächste Veranstaltung aus unserer Frühstücksreihe „Technologie & Croissant“ ist für den 5.12.2023 zum Thema IT-Security geplant.

(Bilder: Digitalagentur Niedersachsen)