Handwerk, Medizin, Landwirtschaft – digitale Innovationen sind in nahezu jedem Zweig der deutschen Wirtschaft gefragt. Um die Ideenentwicklung in diesen Bereichen voranzutreiben, fördert der Bund zahlreiche Programme und Projekte, die sich mit der Umsetzung und Anwendung der Digitalisierung beschäftigen. Je nach Projektart sind Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, aber auch Landkreisverwaltungen, aufgerufen, frische Konzepte einzureichen. Vier für Niedersachsen relevante Förderprogramme sind in diesem Frühjahr aktuell.

Smarte LandRegionen

Innovative Ansätze bei der Digitalisierung ländlicher Regionen gesucht: Das Modellvorhaben „Smarte LandRegionen“ richtet sich an ländliche Landkreise, in denen innovative digitale Dienste und Anwendungen entwickelt und erprobt werden, die den Alltag der Menschen in ländlichen Räumen und dabei vor allem die Daseinsvorsorge verbessern. Bewerben dürfen sich ausschließlich einzelne Verwaltungen. Bewerbungen im Verbund sind nicht möglich.

Gefördert werden zum einen Maßnahmen zur Mitwirkung bei der Durchführung des regionalen Digitalisierungsprozesses, beispielsweise bei Plattformentwicklung und Kompetenzaufbau. Der zweite förderfähige Bereich umfasst Maßnahmen zur Informationsverbreitung und Verbesserung der Kommunikation. Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren gestaltet sich mehrstufig. Interessierte Landkreise können noch bis zum 28.2.2020 eine Interessenbekundung einreichen. Daraufhin werden rund 20 Landkreise zu einem Info-Workshop eingeladen, gefolgt von der Einreichung ihrer Projektskizzen. Am Ende werden maximal sieben Landkreise ausgewählt.

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Personalisierte Medizin

Maßgeschneiderte Behandlungsstrategien – spezifisch für jeden Patienten: Das Förderprogramm zur personalisierten Medizin setzt den Fokus auf prä-/klinische Forschung, Big Data und IKT sowie Implementierung und Anwenderperspektive innerhalb des ERA-Netzes „ERA PerMed“. Das Ziel sind individuell zugeschnittene medizinische Lösungen. Die Förderlinie richtet sich an staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Wirtschaftsunternehmen. Maximal sechs Partner können sich zu einem Verbundprojekt zusammenschließen. Eine Beteiligung der allgemeinen Öffentlichkeit an den Projekten wird unterstützt, beispielsweise von Patienten und Pflegenden.

Jedes Projekt muss mindestens ein Modul aus dem Forschungsfeld „Forschung für eine verantwortungsvolle Implementierung in der Gesundheitsversorgung“ sowie mindestens eines der Module aus den Forschungsfeldern „Translation von der Grundlagenforschung in die klinische Forschung und darüber hinaus“ und „Integration von Big Data und Informations- und Kommunikations-Technologie (IKT)-Lösungen“ abdecken. Erste Projektskizzen müssen bis zum 5.3.2020 eingereicht werden.

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Informations- und Kommunikationstechnik in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Digitale Innovationen für Agrar- und Lebensmittelindustrie: Der Bund fördert Projekte zum Thema „Innovative IKT-Plattformen und -lösungen zur Verbesserung der Verwertbarkeit digitaler Daten aus der Agri-Food-Chain“. Angesprochen sind Hochschulen, außeruniversitäre Einrichtungen, Forschungseinrichtungen auf Landes- und Bundesebene sowie gewerbliche Unternehmen. Gesucht werden innovative Lösungen in den Bereichen Datenmanagement und Datenverarbeitung mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung sowie verminderte Nachernteverluste. Das Ziel ist eine bessere Vernetzung und effizientere Nutzbarmachung der immensen Datenmengen, wie sie beispielsweise beim Smart Farming, bei der Logistik oder der Tracebility anfallen.

Die Einbindung relevanter Akteure wie Landwirte und Verbraucher ist erwünscht, ebenso die Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Umwelt- oder IT-Bereich. Bei den Projekten sollte ein besonderes Augenmerk auf Cybersecurity und Schutz von personenbezogenen Daten liegen. Bis zum 3.3.2020 können Ideenskizzen eingereicht werden.

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Handwerk 4.0: digital und innovativ

Den digitalen Wandel im deutschen Handwerk voranbringen: Das Förderprogramm „Handwerk 4.0: digital und innovativ“ richtet sich vorwiegend an kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch an Hochschulen und Forschungseinrichtungen aller Art. Gefördert werden risikoreiche, unternehmensgetriebene und anwendungsorientierte Verbundprojekte, die neuartige oder signifikant verbesserte Handwerks-Dienstleistungen zum Ziel haben. Im Fokus stehen dabei die Handwerksbetriebe.

Ein Verbundprojekt sollte idealerweise aus zwei Handwerksbetrieben und mehreren weiteren unabhängigen Partnern bestehen. Dabei soll mindestens einer der Themenbereiche „Innovative Werkzeuge“ (Robotik), „Neugestaltete Kundenbeziehungen, Geschäfts- und Plattformmodelle“ sowie „Digitalisierung von Wertschöpfungsketten“ Teil des Projekts sein. Zudemsollte die Laufzeit der Projekte drei Jahre nicht überschreiten. Das Antragsverfahren ist zweistufig. In der ersten Stufe des zweistufigen Antragsverfahrens sollten zunächst bis zum 4.5.2020 Projektskizzen eingereicht werden.

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(Bild: Myriams-Fotos/Pixabay)