Bevor wir in den kommenden Tagen tiefer in die Einsatzmöglichkeiten von KI in der Industrie eintauchen, lohnt sich ein kleiner Schlenker in das Thema, wie KI uns schon zu Hause, also im Alltag, begegnet oder begegnen könnte. Am bekanntesten ist dabei derzeit wahrscheinlich die sprachgesteuerte Assistenz mittels Siri, Alexa oder Google, bei der man einem entsprechend „intelligentem“, ans Internet angebundenem Gerät Fragen stellt oder Anweisungen gibt. Serverseitig wird dann mittels KI die Sprache in entsprechende Anfragen umgewandelt und dann versucht passende Antworten zu geben oder weitere Geräte zu steuern.
Denken wir diesen Ansatz weiter, kommen wir zu einer Gesamtintegration intelligenter Technik im Wohn- und Lebenskontext – dem Smart Home. Hierbei sind möglich viele Geräte im Haushalt mit Sensoren ausgestattet und miteinander vernetzt, kommunizieren miteinander und automatisieren teilweise Abläufe. Beispiele dafür sind:
- Intelligentes Licht
- Sicherheitsgewinn durch smarte Sicherheitssysteme (Sensoren, Kameras)
- Intelligente Heizungssteuerung
- Smarte Haushaltshelfer (bspw. Wisch- und Saugroboter)
- Lautsprecher im Smart Home
- Smart Garden (bspw. intelligente Bewässerungssysteme)
Möglich ist also vieles, da stellt sich die Frage, mit welchem Nutzen diese Integration denn umgesetzt werden sollte, holt man sich doch neben der technischen Komplexität auch zunächst Herausforderungen der Gerätezuverlässigkeit und IT-Sicherheit ins Haus. Derzeit ziehen Anwender*innen des Smart Homes vorrangig Nutzen aus Komfortgewinn, Zeitersparnis, Energieeinsparung und Gebäudesicherheit durch diesen Technikeinsatz.
Spannend wird es, wenn wir die Anwendung solcher Technologie noch weiter denken und im Pflegeeinsatz und altersgerechtem Wohnen integrieren. Der Zugriff auf und die intelligente Verarbeitung von Sensordaten lässt hier Prognosen über die Gesundheit zu sowie eine bessere Automatisierung des Heims und dadurch persönliche Vereinfachung der Tagesabläufe. Dieser KI-Technologieeinsatz wird unter dem Fachbegriff des Ambient Assistent Living (AAL) zusammengefasst. Außerdem wird hier auch der Faktor Zeitersparnis dank Automatisierung in der mobilen Pflege relevant, so dass mehr Zeit für eine menschenzentrierte Durchführung der Pflegeleistungen verbleibt. Einen sehr guten Überblick zu „Digitalen Anwendungen in der Pflege“ bietet die Infoseite zum entsprechenden Digitalk des Zukunftslabor Gesellschaft und Arbeit des Zentrums für Digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN).
Sind Sie nun als Akteur der Gesundheitswirtschaft neugierig geworden und haben Ideen für die Umsetzung, bietet das Land Niedersachsen eine Förderung von Maßnahmen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen, insbesondere auch zum genannten AAL.
Mitarbeit: Hayk Arakelyan
(Bild: geralt/pixabay)
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