Das neue Zukunftslabor Wasser hat seine Forschungsarbeit am Zentrum für digitale Innovationen (ZDIN) in Oldenburg aufgenommen. Ziel ist es, das Wassermanagement nachhaltig, ressourcenschonend und effizient zu gestalten. Dafür stehen in den kommenden fünf Jahren insgesamt 3,7 Millionen Euro vom Land Niedersachsen und von der VolkswagenStiftung zur Verfügung. Gratulation kam unter anderem von Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler.

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und deshalb als wertvolle Ressource zu schützen. Um bei zunehmenden Dürreperioden die Verteilung des Wassers zu garantieren und auf Extremsituationen wie Überflutungen vorbereitet zu sein, sind koordinierte Maßnahmen von Politik und Wirtschaft erforderlich. Unterstützt werden sollen sie durch weitere Forschung basierend auf modernen Methoden des Wassermanagements. Dafür ist Digitalisierung unerlässlich.

Deshalb fördern das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung das neue Zukunftslabor Wasser am Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN). Mit 3,7 Millionen Euro Fördervolumen soll innerhalb von fünf Jahren die Digitalisierung des Wassermanagements auf exzellentem wissenschaftlichem Niveau weiter erforscht und anwendbar gemacht werden.

Intelligentes Wassermanagement mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz

„Wir erleben gerade hautnah, wie uns Dürre und Wassermangel aufgrund der Klimaveränderungen vor große Herausforderungen stellen“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler bei der offiziellen Übergabe des Förderbescheids (Foto). „Gleichzeitig ist es gerade einmal ein Jahr her, dass Starkregen und Überflutungen beispielsweise im Ahrtal verheerende Folgen hatten. Um uns diesen häufiger werdenden Situationen von Mangel und Überfluss zu stellen, brauchen wir nicht zuletzt ein intelligentes Wassermanagement. Das kann nur mit fortschrittlichen digitalen Werkzeugen wie den Methoden der künstlichen Intelligenz erfolgreich sein. Daher freue ich mich sehr, dass sich die einschlägigen wissenschaftlichen Akteure in Niedersachsen im Zukunftslabor Wasser des ZDIN zusammengeschlossen haben.“

Künstliche Intelligenz und Data Science bieten die Möglichkeit, Daten automatisiert auszuwerten und miteinander zu verknüpfen. Sie ermöglichen die Identifizierung unbekannter Zusammenhänge und die Früherkennung möglicher Gefahrenquellen. Weiterhin ermöglicht ein digitales Abbild der Realität die Simulation von Prozessen, um mögliche Risiken einzuschätzen und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Über intelligente Visualisierungen können relevante Daten und Informationen so aufbereitet werden, dass eine stärkere Akzeptanz und Interaktion auf der Entscheidungsebene und in der Bevölkerung erreicht wird.

Konsortium mit Institutionen von Küste bis Harz

Das Projektkonsortium des Zukunftslabors Wasser umfasst unter anderem die Disziplinen Wasserwirtschaft, Wasserbau, Hydrologie, Küsteningenieurwesen, Umweltsystemwissenschaft, Informatik, Sensorik sowie Planungs- und Politikwissenschaften. Geographisch decken die antragstellenden Institutionen das Land Niedersachsen von der Küste über das Binnenland bis zur Harzer Mittelgebirgsregion ab. Sprecher des Zukunftslabors wird Prof. Dr. Oliver Zielinski von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, der maßgeblich zur Bildung des Konsortiums beigetragen hat.

„Wasserwirtschaft, Wassermanagement und der Landschaftsraum Wasser haben eine elementare Versorgungsfunktion für unsere Gesellschaft“, so Zielinski. „Der Klimawandel und die verteilten Strukturen der Wasserwirtschaft verlangen nach einer Digitalisierung im Wassermanagement, um die Versorgungs- und Qualitätssicherheit der Ressource Wasser auch zukünftig zu gewährleisten und den Umgang mit Extremsituationen deutlich zu verbessern. Genau hier setzt das Zukunftslabor Wasser mit seinen intelligenten Systemen und digitalen Lösungen an.“

Zahlreiche Praxispartner haben ihr Interesse an einer Mitarbeit im Zukunftslabor Wasser ausgedrückt, darunter Versorgungsunternehmen, Technologiehersteller, Dienstleister, Ingenieurbüros, Behörden und Verbände.

„Wir freuen uns sehr darauf, unser Netzwerk mit so zahlreichen renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie tatkräftigen Praxispartnern zu erweitern“, sagte ZDIN-Geschäftsführerin Dr.-Ing. Agnetha Flore. „Dadurch bündeln wir zusätzliches Knowhow im Bereich Digitalisierung und können Querschnittsthemen noch weiter ausbauen. Das neue Zukunftslabor wird vom branchenübergreifenden Austausch der bestehenden Zukunftslabore profitieren und diese erhalten wiederum neue Denkanstöße durch die neuen Kolleginnen und Kollegen. Gemeinsam werden wir die digitale Landschaft Niedersachsens weiter prägen.“

Quelle: ZDIN

(Bild: Markus Hibbeler/Universität Oldenburg)